50-jähriges Jubiläum der Ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde

Der Dauerregen, der die dürstende Erde nezte, konnte der Freude der Festgemeinde nichts anhaben, die sich in der evangelischen Kirche in Iffezheim versammelt hatte, um der Kircheneinweihung vor fünfzig Jahren zu gedenken. Prall gefüllt war die kleine Kirche an der Tullastraße beim Jubiläumsgottesdienst. Der Frauenchor CHORissimA trug mit „From a Distance“, „Ubi caritas et amor, deus ibi est“ und „Feeling Good“ zur feierlichen Stimmung im Gotteshaus bei, die in der von der ganzen Gemeinde gesungenen Hymne „Großer Gott wir loben Dich“ ihren Höhepunkt fand.

 

Zahlreiche ehemalige Kirchengemeinderäte, darunter Gerhard de Vries, der dem Rat 36 Jahre vorstand, und frühere Mitarbeiter waren der Einladung von Pfarrer Michael Winkler ebenso gefolgt wie dessen Vorgänger im Amt Armin Jäckel und Elisabeth Maier, der ersten Pfarrerin der Paul-Gerhardt-Gemeinde. Die politischen Oberhäupter der Teilgemeinden Hügelsheim, Iffezheim und Wintersdorf reihten sich ebenso in die Schar der Gratulanten ein, wie die Vertreter des katholischen Pfarrgemeinderates und deren Pfarrer Michel Dafferner und die Handwerker, welche die Kirche damals erbauten und über die Jahre in Stand hielten.

 

Das starke ökumenische Band zwischen den beiden Kirchengemeinden habe sich bereits beim Kirchenbau gezeigt, erinnerte Winkler in seinem Rückblick auf jene Jahre, in denen die Protestanten Klinken putzten und Geld für ihren Kirchenbau erbettelten. 2 000 D-Mark spendete damals die katholische Gemeinde für das Kunstfenster des neuen Kirchenbaus. Michael Winkler dankte den ehemaligen Mitarbeitern für ihr Engagement beim Auf- und Ausbau der Kirchengemeinde.

 

KGR-Vorsitzende Susanne Greß und Pfarrer Michael Winkler schneiden gemeinsam den Geburtstagskranz zum 50jährigen Jubiläum anÜber ein Theaterstück zogen er und seine Frau Andrea die Parallelen zwischen der Kirchengemeinde und einem in die Jahre gekommenen Liebespaar. Mit der Zeit überdecke die alltägliche Routine das Prickeln der Anfangsjahre. Kleinigkeiten begännen im Laufe der Jahre auf die Nerven zu gehen und man werde wütend aufeinander und denke gar an Trennung. Viele seien in den fünfzig Jahren gerüttelt und geschüttelt worden, so Pfarrer Winkler in seiner Predigt, und jene die das große Ganze im Blick haben, seien nicht weg gelaufen. Und so frage die Kirchengemeinde auch heute: „Ich bin noch da, Du auch?“

 

Nach dem Gottesdienst traf sich die Gratulantenschar noch zu einem kleinen Umtrunk bei Geburtstagskuchen und süßen und herzhaften Plätzchen.

 

Wir danken Mattias Greß für Text und Bilder.